Optische Telegraphie in Preussen 1832 - 1852

Station 60    Koblenz-ehrenbreitstein  Entfernung zur Station 61 = 1,3 km  
Die letzte Strecke bis nach Koblenz führte über den Rhein. Die Station lag auf dem Nöllenkopf am nördlichen Westrand des Nordplateaus von der Festung Ehrenbreitstein. Das zweistöckige Stationsgebäude wurde in Fachwerkbauweise ausgeführt und verfügte über einen achteckigen Grundriss. Die diensthabenden Telegraphisten wohnten in Ehrenbreitstein.
Die Inbetriebnahme der Station erfolgte Anfang September 1833 (Rhein-Mosel-Zeitung), die Schließung am 12. Oktober 1852. In welchem Jahr das Telegraphengebäude zum Abriss kam, ist nicht bekannt.
Festung Ehrenbreitstein, Gemälde
Reproduktion nach einem Gemälde: Die Festung Ehrenbreitstein.
Die Telegraphenstation befand sich auf dem Höhenzug links von der Festung
Zeichnung der Station 60
Die westliche Ansicht der Station
Karte mit Standort der Station 60
Karte um 1890 mit dem Standort
Grundrisszeichnungen der Station 60


Die Grundrisse des zweistöckigen Gebäudes auf dem Nöllenkopf sind die einzigen Zeichnungen der Station. Die Fernrohre zu den Stationen 59 und 61 sind auf der rechten Zeichnung deutlich zu erkennen
Die Festung Ehrenbreitstein wurde um das Jahr 1000 von einem Ehrenbert oder Ehrenbrecht errichtet. Um 1020 ging sie in den Besitz der Erzbischöfe von Trier über. Auf der Südseite entstand die Burg Helfenstein, in der die Familie Helfenstein und deren Nachkommen bis zum 14. Jahrhundert lebten. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts ließ Kurfürst Richard von Greiffenklau die Burg zu einer Festung ausbauen. Die Sicherung des Rheintals hatte im System der Koblenzer Festungswerke eine militärische Bedeutung.
Auf einer mehrmals kopierten Karte von 1847 (Koblenzer Stadtmuseum) befindet sich die Bezeichnung Telegraphenberg. Nach dem Übereinanderlegen zweier Karten im Computer konnte der Standort des Telegraphen markiert werden. Die genauen Koordinaten sind nicht bekannt.

Aussichtsplattform
Aussichtsplattform der BUGA

 

Montage und Fotos: Brigitte Sellin

Das Deutsche Eck, Koblenz
Panoramablick von der Aussichtsplattform auf das Deutsche Eck zwischen Rhein und Mosel

www.diefestungehrenbreitstein.de/

König Friedrich Wilhelm III. erließ am 11. März 1815 die „Order zur Neubefestigung der Stadt Coblenz und der Festung Ehrenbreitstein“. Die umfangreichen Restaurierungsarbeiten der Festung Ehrenbreitstein wurden zwischen 1817 und 1828 unter Leitung des preußischen Ingenieur-Offiziers Carl Schnitzler vorgenommen. In den folgenden Jahren entstand die Festung Koblenz.

Seit 2002 ist die Festung Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. Das Vorgelände der Festung wurde zur Bundesgartenschau 2011 in Koblenz in die Veranstaltungsfläche einbezogen.