Diese Station lag auf einer Höhe
von 335 Metern ü. NN oberhalb des Dorfes Uelde, aber schon auf
dem Gelände der Gemeinde Belecke. Sie war von der vorhergehenden
11,2 km entfernt. Zur nächsten Station "Bischofs Haar"
waren es 11,5 km. Zunächst im Urmesstischblatt 1839 dargestellt,
ist das etwa 500 qm große Stationsgrundstück mit Zuwegung
auch noch in der Katasterkarte von 1970 als selbständige Parzelle
ausgewiesen.
Der Heimatverein Uelde mit seinem Vorsitzenden Karl Wasmuth hat sich
in den letzten Jahren sehr um die Geschichte der Telegrafenstation
bemüht, sodass Anfang 2008 in etwa 250 Meter Entfernung am Weg
"Lange Hecke" in einem kleinen Birkenwäldchen ebenfalls
eine Informationstafel aufgestellt wurde. Karl Wasmuth veröffentlichte
2009 auch einen ausführlichen Bericht über den optischen
Telegraf Nr. 39 in Uelde in den Lippstädter Heimatblättern.
Interessant ist eine Mitteilung im amtlichen Wochenblatt "Arnsberger
Intelligenzblatt" im Jahre 1834, in der kurz die Eröffnung
der Station 39 Uelde beschrieben wird. An diesem Tage war auch der
Direktor Major O'Etzel mit dem Lippstädter Landrat anwesend.
Aus diesem Bericht gehen auch die Namen der damaligen ersten Bediensteten
hervor: Obertelegrafist war Bernd Huske, der Untertelegraphist hieß
Ernst Müßig. Dieser schrieb auch Gedichte über die
Telegraphie.
Im Museum für Kommunikation in Frankfurt am Main ist ein Gedicht
erhalten, in dem der Telegrafist Müßig bei seiner Anstellung
als Untertelegrafist in Uelde für die Gnade dankt, dass er ein
"solches Haus beziehen kann".
Er weist aber auch auf Probleme hin, die für die nicht-beamteten
Angestellten von großer Bedeutung waren:
Text und Abbildungen:
Peter Sukkau
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Im Links auf dem Feld stand die Station, im Hintergrund die Lange
Hecke
Urmesstischblatt von 1839, Maßstab 1:25 000
Schaukasten am Weg der Langen Hecke
"... Und darum wird mir wohl
Verzeihung werden,
Wenn ich die allgemeinen Wünsche für
Den Fortgang und Bestand der Fernschreibkunst,
Ich auch die Wünsche mische für mein Ich,
Und für die Wackern die auf gleicher Stufe
Jetzt mit mir stehen und weniger und mehr
In einer Lage sind der meinen ähnlich.
Wie ungewiß wie schwankend mit wie wenig
Versicherung verknüpft ist uns're Stellung!
Wie wenig gleicht sie doch dem schönen Loose,
Das unsern Staatsbeamten zugefallen.
Die sind versorgt für ihre Lebenszeit,
Wenn sie mit Treue den Beruf erfüllen,
In den ein güt'ges Schicksal sie gestellt.
Nicht fürchten dürfen sie des Alters Last,
Nicht beben vor Hilflosigkeit und Mangel,
Wenn mit den Jahren ihre Kraft entweicht.
Erholung finden sie im Kreis der Ihren..."
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1840 und 1844 taucht ein gewisser Theodor Langbein als Telegraphist
in Uelde im Kirchenbuch der Soester Petrikirche auf. Er ließ seine
Kinder in Soest bei Pastor Schenk konfirmieren.
Als Wohnort wurde einmal "Uelde bei Anröchte Nr. 39"
[Telegrafen-Nr.!], das andere
Mal "in Belecke auf der Telegrafenstation" angegeben. Theodor
Langbein starb aber schon im
Mai 1845 etwa 45 jährig und wurde in Soest auf dem Osthofenfriedhof
begraben.
Auch ein Emil Langbein und ein Johann Friedrich Twelmann tauchen in
dieser Zeit im evangelischen
Soester Kirchenbuch als Telegrafisten in Uelde auf.
Das Haus der Telegraphenstation wurde etwa 1850 abgebrochen.
Türen und Fenster sollen beim Neubau eines Hauses im Dorf wieder
verwendet worden sein.
Im Jahre 2006 hat Helmut Fröhlich aus Sichtigvor eine fast wahre
Geschichte über die Eröffnung der Telegraphenstation an
Clives Busch (Uelde) geschrieben (Sichtigvorer Geschichten).
Ein weiteres Gedicht von Ernst Müßig:
www.uelde.info/
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