Station 54 söven Entfernung zur Station 55 = 6,6 km | |||
Nach langen Preisverhandlungen erwarb die Gemeinde Hennef 1854 das Haus für 556 Taler, um darin im Erdgeschoss ein "Schullokal" einzurichten. Die anderen Räumlichkeiten bewohnte der Lehrer. Die Schülerzahl wuchs von Jahr zu Jahr und so wurde 1906 an die westliche Turmseite ein Saalbau mit einem Pultdach angebaut. 1911 besuchten 96 Kinder und 1920 bereits 130 Kinder die Schule. Erst 1923 bezog die Gemeinde ein neues Schulgebäude. Nach der Aufstockung des Saales entstanden oben und unten je zwei Wohnungen für sozial schwache Familien. Im Turmgeschoss mietete sich später ein Bonner Wanderklub ein. Am 15. Juli 1963 erschien im Genaral-Anzeiger ein
Bericht über das leerstehende Telegraphengebäude. Abriss
oder Sanierung wurde erwogen. Es wurde beraten und verhandelt und
wiederholt beraten. Nach langen Verhandlungen entschied man sich für
den Verkauf des Gebäudes. So ging das "Haus Telegraph"
1973 in den Privatbesitz über. Die Familie Hammer bewies viel
Mut, um die ehemalige Telegraphenstation umfangreich zu sanieren. Inzwischen sind wieder 40 Jahre vergangen. Die alte Bausubstanz braucht eine neue Sanierung. Emanuel Hammer, der Sohn von Josef Hammer ist nun bemüht, nach denkmalspflegerischen Aspekten das alte Gebäude wieder herzurichten, um es später als Wohnhaus zu nutzen. Fotos: Archiv (4), Michael Wrobel (1) |
Am Nordrand des Dorfes Söven
wurde auf einer Höhe von 200 m die Telegraphenstation errichtet.
Den Grund und Boden für die Station stellte 1832 der Freiherr Maximilian
von Loé (Schloss Allner) zur Verfügung, der im Dienst der
preussischen Regierung stand. Das Haus wurde typengleich mit der Station
in Flittard. gebaut. Die Fundamente sind mit Bruchsteinen gemauert und
die Wände aus Ziegelsteinmauerwerk errichtet worden. Die Wohnräume
teilten sich die Ober- und Untertelegraphisten mit ihren Familien. Der
Mast, der durch das 4. Turmgeschoss im Telegraphierraum ging, wurde
im 3. Geschoss verankert. Zum Gebäude gehörte auch ein Brunnen,
der inzwischen versiegt ist. Von 1833 bis 1849 war die Station in Betrieb.
Nach Einstellung der Telegraphenlinie schrieb der Minister für Handel und Gewerbe Herr von Heidt 1852 an die Regierung: "Die Etablissements der optischen Telegraphenlinie zwischen Cöln und Coblenz welche entbehrlich werden, sollen für ein Meistgebot gegen baare Zahlung veräußert werden. Die Instrumente und Fernrohre bleiben vom Verkauf ausgeschlossen". Umbauplan des Architekten Albert Jacobs 1973
Josef Hammer hat für die beiden Buchausgaben "Der Telegraph
in Söven" zur Geschichte der Stadt Hennef in mehreren Archiven
intensiv geforscht. Dabei interessierten ihn besonders die Lebensbedingungen
der Menschen im 18. und 19. Jahrhundert. Die Geburtsregister erwiesen
sich dabei als besonders aufschlussreich. Im II. Teil der Buchausgabe beschreibt Josef Hammer die Anfänge der Optischen Telegraphie und ganz speziell "seine" Telegraphenstation 54. Viele Abbildungen und Faksimiles ergänzen die interessant zu lesenden Texte. Als Privatdruck sind die beiden Bände leider nicht zu erwerben. |
Der Zustand des Hauses 1972 "Als ich mich Anfang der siebziger Jahre für
den Bau interessierte, meinten die Leute nur "Was willst Du mit
dem alten Kotten", lachte der Senior eines Hennefer Schuhhauses.
Der Blitz war 1960 in die Station Nummer 54 eingeschlagen, und seitdem
war das Haus mehr oder weniger verfallen. Buchtitel der Teile I und II als Privatdruck erschienen: "Der Telegraph in Söven, Ein Mosaik der Zeitgeschichte" |
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www.-soeven.de |