Optische Telegraphie in Preussen 1832 - 1852

Station 16    ampfurth  Entfernung zur Station 17 = 7,2 km  

 

180 Jahre Optische Telegraphie

 

     


6. September 2013 - Festveranstaltung des Fördervereins Schloss Ampfurth e.V.

Ampfurth, Turmarchitektur

Bei strahlendem Sonnenschein fand am Nachmittag die festliche Einweihung des Turms mit den Ehrengästen: Landrat Hans Walker, Manfred Behrens und Eckehard Wallbaum aus dem Landwirtschaftsministerium Sachsen-Anhalts auf dem Burghof statt.
Der Besitzer der Anlage - Christian Wahnschaffe - hat die ehrgeizigen Ziele des Schloss-Fördervereins unter der Leitung von Achim Röttger tatkräftig unterstützt. "Der Neuwegersleber Peter Fuchs war es, der die Initialzündung zur Sanierung des Turmes gab und mich mit dem 'bazillus telegraficus' infizierte", so Christian Wahnschaffe. Unter den Gästen waren nicht nur die Anwohner von Ampfurth, sondern auch Freunde von Interessengemeinschaften entfernter Telegraphenstationen erschienen.
Nach dem Satz: "Gebt das Signal!" wurde das Band zum Turmaufgang zerschnitten. Nach 130 Stufen konnten die Besucher von der kleinen Telegraphistenstube die Aussicht rundum genießen.
Mit diesem Ereignis wurde gleichzeitig das Jubiläum "180 Jahre Optische Telegraphenlinie" gefeiert, wozu eine kleine Ausstellung Wissenswertes beitrug. Die Kinder der Seehäuser Grundschule sangen und rezitierten mit aufgemalten Telegraphenzeichen in kurzer Fassung die Geschichte der Telegraphie auf der Bühne.

Ampfurth, Hinweistafel
Informationstafel im Durchgang

Ampfurth, Portal Das Portal zum Turmaufgang

 

Fotos: Brigitte Sellin

Die erste urkundliche Erwähnung des Schlosses geht auf das Jahr 1144 zurück. 1257 gehörte Ampfurth zum Erzbisturm Magdeburg, 1381 ging es in den Besitz der Herren von Asseburg über. Im 16. Jahrhundert wurde das Schloss mehrfach umgebaut, später zu einer vierflügeligen Renaissanceanlage. 1715 hatte das Schloss die Funktion einer preußischen Domäne.
Nach der Bodenreform und der Enteignung des Rittergutes 1945 wurde die gesamte Anlage als landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft in der damaligen DDR genutzt. 1996 kaufte die Familie Wahnschaffe das Schloss zurück. Bisher ist nur das Hauptgebäude der Anlage restauriert. Die weitläufige Hofanlage mit der großen Scheune braucht wohl erst einmal ein Konzept für die zukünftige Nutzung und viel Geld.
Der 2011 gegründete Kultur- und Heimatverein " Förderverein Schloss Ampfurth e.V." ist um die Restaurierung des ehemaligen Telegraphenturmes bemüht. 1. Vorsitzender ist der Ortsbürgermeister von Ampfurth ist Herr Achim Röttger.

 

Telegraphenflügel

 Ein gut erhaltener Telegraphenflügel als historischers Zeugnis der Telegraphenstation befindet sich heute im
Börde-Museum Ummendorf
Der achteckige Treppenturm an der Westseite des Renaissanceschlosses in Ampfurth diente von 1833 bis 1849 als Station 16. Der Turm wurde zu diesem Zweck auf eine Höhe von 27 Meter aufgestockt. Das Stationszimmer befand sich im 6. Stock und war über eine Außentreppe erreichbar. Diese bautechnische Besonderheit ist erhalten geblieben. Die Sicht auf die nächsten Stationen wären gegeben.

Öffnungszeiten
von April bis September jeden letzten Sonntag
von 14.00-17.00 Uhr
oder nach Vereinbarung