Optische Telegraphie in Preussen 1832 - 1852

Station 38    Kneblinghausen  Entfernung zur Station 39 = 10,6 km  
An der nördlichen Grenze zu Meiste, an der sogenannten Stumpfen Warte, wurde auf und mit den Resten des alten Wartturmes die Station Nr. 38 gebaut. Der Wartturm selbst ist noch in der Grenzkarte aus dem Jahre 1820 im Zuge der Landwehr "Krumme Hiege" am Ettinger Kirchweg dargestellt. Von dem Gebäude besteht lediglich noch eine kleine alte Lageskizze mit der Berechnung der Grundstücksfläche am Wege "von Rüthen nach Siddinghausen". Als einzige Information über das Haus ergibt sich aus den Maßen, dass die Station einen zweistöckigen Turm besaß und dass das Wohngebäude in Aufbau und Aussehen
den Stationen 39 bis 44 glich.
Nach der Aufgabe der Telegraphenlinie wurde das Haus 1850 an den Besitzer des Ettinger Hofes auf Abbruch verkauft. Noch heute gibt es zwei alte Türen, die aus der Telegraphenstation stammen.
Der Abbruch geschah, weil das Haus weit außerhalb der Wohnplätze stand und somit "zum Schlupfwinkel verdächtiger Personen"
hätte werden können.

 

Station 38, Karte

 

Kneblinghausen
Postkarte von Kneblinghausen

 

 

Text: Peter Sukkau

Die Station lag 384 Meter (Höhe ü. NN) und war von der vorherigen Station Nr. 37 Haaren 14,2 km entfernt. Heute erinnert die von der Stadt Rüthen aufgestellte, standarisierte Informationstafel unter der Linde an der Kreuzung des Weges "Zur Sunder" mit dem Weg von Meiste zum Ettinger Hof an die technische Einrichtung "Optische Telegraphie", die nur sechzehn Jahre genutzt wurde. An der Hauptstraße in Meiste weisen braune Wegweiser auf den ehemaligen Standort der Telegraphenstation hin.
Oberstudienrat Josef Schrewe aus Rüthen hat im Jahre 2007 dafür gesorgt, dass die Erinnerung auch sichtbar wach bleibt. Über die damaligen Bediensteten der Station und ihren Familien ist bis heute nichts in Erfahrung gebracht worden.

Kneblinghausen, Telegraphenschild
Wegweiser Richtung Meiste