Optische Telegraphie in Preussen 1832 - 1852

Station 2    Berlin-Dahlem   Entfernung zur Station 3 = 10,7 km  
Auf dem Turm der alten Dorfkirche befand sich der Telegraph. 10,7 km Luftlinie zur nächsten Station waren ideal von Turm zu Turm gewählt. Nach der Darstellung eines Pfarrers 1832 fühlte sich die Dahlemer Gemeinde gestört, denn die Technik war ihnen unverständlich. Sie hielten den Mast mit den beweglichen Flügeln für "Deibelswerk". Das Dienstgeheimnis der Telegraphisten musste eben auch ein Geheimnis bleiben.

Annenkirche, Umbau
Auf der linken Zeichnung ist der Turm der Kirche St. Annen mit dem aufgesetzten Telegraphen zu sehen. Nach 1854 wurde die Station umgebaut.

Kirchengemeinde Dahlem

Optische Telegraphie, Berlin-Dahlem, Annenkirche
Leider gibt es keinen Hinweis auf die ehemalige Telegraphenstation

Über der Glockenstube wurde ein Beobachtungszimmer und ein Aufenthaltsraum für die Telegraphisten eingerichtet. In der Chronik des Pfarrers gibt es folgenden Vermerk: "Auf dem Kirchturm zu Dahlem ward der Telegraph errichtet, welcher anfangs für den Gottesdienst einige Störungen verursachte". Und ein Dahlemer Lehrer klärte die Dorfbewohner auf: "Es ist der neue Staats-Telegraph, der Staats-Depeschen von Berlin nach Magdeburg und in neuer Zeit gar bis nach Koblenz an den Rhein befördert..."

Nach dem Ende des Telegraphendienstes wurden die Funktionsanlagen demontiert. bei der Restaurierung entstand die heutige Form des Turms.

Eine Informationstafel zur Geschichte der Telegraphenlinie gibt es leider nicht.

Foto: Sellin

Optische Telegraphie, Berlin-Dahlem, Inspektoren vor der Annenkirche
Inspektoren vor der St. Annenkirche

Telegraphenstation
Die Station im Turm