Optische Telegraphie in Preussen 1832 - 1852

Station 4 Potsdam, Telegraphenberg Entfernung zur Station 5 = 12,2 km  
Die Station 4 der Königlich Preußischen Telegraphenlinie wurde 1832 errichtet. Sie gehörte damit zum ersten Teilstück der Linie, welches zwischen Berlin und Magdeburg verlief und bereits im Herbst 1832 betriebsbereit war. 1833 wurden auch die restlichen Stationen bis Koblenz fertiggestellt, so dass die gesamte Linie nunmehr aus 61 Stationen bestand. Für Deutschland begann mit dieser Linie die Ära der optischen Telekommunikation. Von der ehemaligen Telegraphenstation in Potsdam, die 1849 nach Einstellung der Linie zwischen Berlin und Köln stillgelegt und später abgebrochen wurde, ist seit mehr als 160 Jahren nichts mehr vorhanden. Telegraphenberg

Der Nachbau der Signalanlage auf dem Telegraphenberg im Morgenlicht (Januar 2019)

Es existieren weder Fotos noch Zeichnungen des Stationsgebäudes. Die originale Position der Potsdamer Telegraphenstation konnte kürzlich von Prof. Dietrich und seinem Team aufgrund von genauen Winkel- und Entfernungsmessungen aus den 1840 er Jahren mit einer Genauigkeit von etwa einem Meter bestimmt werden. Am damaligen Standort steht jetzt eine dreistämmige Feldulme auf der linken Seite der Anhöhe.

Hier der Fachbeitrag aus der Zeitschrift zfv für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement (2018), der auch interessante Details zur Station und ihrer Geschichte sowie weiterführende Literaturangaben enthält.

Zum 175. Jubiläum der Optischen Telegraphie wurde auf dem Potsdamer Telegraphenberg zwischen den wissenschaftlichen Instituten ein maßstabsgerechter und funktionstüchtiger Nachbau der Signalanlage des Telegraphen aufgestellt. Die Einweihung fand am 19. Juni 2009 statt.

 

Montage von Hans Paech

 

Die Interessengemeinschaft Optische Telegraphie ist um die weitere Erforschung der Telegraphenlinie bemüht und präsentiert gern in Vorträgen und zu angegebenen Terminen die Funktionsweise des Telegraphen. Die ehrenamtlichen Mitglieder:

Dr. Ludwig Grunwaldt,
Alexander Lachmann (Sprecher),
Dr. Klaus Arlt, Uwe Hohn,
Björn und Elke Lewerenz,
Dr. Manfred Menning,
Prof. Jürgen Paech
und Maria Stolz

 

      

 

 

Foto: Ludwig Grunwaldt
Montage: Hans Paech